Heute hatten wir Glück, denn der Regen von gestern ist vorüber gezogen und somit war der Plan gesetzt: Auf nach Miyajima! Zum Glück legte die Schnellfähre keine 3 Minuten Fußweg von unserer Unterkunft am Friedenspark ab und somit konnten wir noch entspannt einen kleinen Frühstückssnack im Konbini nebenan holen, bevor es um 9:00 Uhr an Board und in 40 Minuten nach Miyajima ging.




Die Insel zählt zu den schönsten Regionen Japans. Fun Fact: In der Vergangenheit durfte auf der Insel weder geboren noch gestorben werden, da beides als Zustand der Unreinheit galt, und auch heute noch werden Tote von der Insel auf die Hauptinsel (Honshū) gebracht. Frauen dürfen Miyajima erst seit dem 20. Jahrhundert betreten.
Auf der Insel angekommen gab es natürlich erstmal einen Stempel für unser Sammelalbum. Danach einen kleinen Spaziergang an der Promenade entlang zum Itsukushima-Schrein und dem berühmten Torii-Gate im Wasser. Um die frühe Uhrzeit war die Anzahl der Besucher hier noch überschaubar, aber das sollte sich später ändern – wie wir auf dem Rückweg später feststellen sollten.










Der mit knapp 90 Minuten Aufstiegszeit angegeben Weg zum Gipfel des 535 Meter hohen Bergs Misen war hingegen fast frei von Touristen. Nur wenige wollten scheinbar den Weg zu Fuß zurücklegen, denn es gibt auch eine Seilbahn. Diese war für uns aber keine Alternative und somit erlebten wir einen malerischen Aufstieg durch tropenähnliche Wälder bei unzähligen Treppenstufen. Trotz der Anstrengung können wir die wunderschönen Wege jedem absolut ans Herz legen, hier erlebt man traumhafte Natur ohne viel Trubel. Nach etwas mehr als einer Stunde Weg hatten wir den Gipfel erreicht und wurden mit einem tollen Ausblick und einem weiteren Stempel belohnt. Minimal durchgeschwitzt haben wir vielleicht einen temporären Abdruck auf der Bank der Aussichtsplattform hinterlassen… 😀















Mit einem Reis-Onigiri gestärkt hieß es den Abstieg angehen. Dieser gestaltete sich durch das tropische Klima und dem gestrigen Regen doch etwas anspruchsvoller. Die doch sehr ungleichmäßigen Treppenstufen waren noch nass und glitschig, aber wir hatten einen straffen Zeitplan und wollten noch unbedingt in den Rehpark und durch die Einkaufsstraße bummeln, bevor wir um 15:05 Uhr die Fähre zurück bekommen mussten. Also stiegen wir den Berg Misen wieder herab, glücklich darüber, dass wir nicht von einer Schlange gebissen worden sind – davor warnte zu Beginn ein Schild – und dass Alonas Knie den 60-minütigen Abstieg noch gut verkraftet hat.
Im Rehpark trafen wir leider nicht allzu viele Rehe an. Die fühlen sich wohl am Pier wohler, wo es mehr Menschen gibt 🙂 So hatten wir noch eine knappe Stunde, um durch das süße kleine Städtchen zu spazieren. Als kleine Abkühlung und Belohnung, dass wir den Berg erklommen haben, gab es ein richtig cooles Eis, was es nur auf Miyajima gibt!





Dann machten wir uns auf den Weg zurück zur Unterkunft. Erstmal eine heiße Dusche genommen und frisch gemacht, bevor wir in ein Lokal gingen, welches eine typisch japanische Spezialität zubereitet: Okonomiyaki – ein herzhaft japanischer Pfannkuchen, der aus einem Mehl-Ei-Teig, Weißkohl und weiteren Zutaten wie Fleisch, Meeresfrüchten, Gemüse oder Ei besteht und mit einer süßlichen Sauce, Mayonnaise und Bonito-Flocken belegt wird. Hier gibt es natürlich den Hiroshima-Style-Okonomiyaki, der noch zusätzlich Nudeln enthält und bei dem alles geschichtet wird.
Wir hatten perfektes Timing und waren kurz vor 17 Uhr da, wenn das Lokal nach der Mittagspause wieder öffnet, und somit waren wir die Ersten vor der Türe. Kurze Zeit später war das Lokal voll und draußen bildete sich eine lange Schlange. Natürlich schnappten wir uns die besten Plätze direkt vor dem Grill und konnten die ganze Prozedur der Zubereitung beobachten. Und es dauerte seine Zeit – nach ca. 30 Minuten konnten wir die mächtigen Pfannkuchen endlich probieren. Es war köstlich und, wie erwartet, wirklich mächtig! Aber das haben wir uns nach der sportlichen Betätigung heute verdient 🙂






Nach kurzer Abwägung, ob wir zur Unterkunft zurück rollen oder lieber einen Verdauungsspaziergang machen sollten, entschieden wir uns nach ein paar Metern für Letzteres. So spazierten wir in der Abenddämmerung zum nahegelegenen Friedensdenkmal – der Atombombenkuppel.



Nach einer kleinen Runde durch die ruhigen Straßen von Hiroshima ging unser Weg zurück entlang am Kinder-Friedensdenkmal – umgeben von kleinen Glashäuschen gefüllt mit Papierkranichen – und am Hypozentrum-Monument – dem genauen Ort, wo vor 80 Jahren in 600 Metern Höhe die Atombombe explodiert ist. Unsere Unterkunft ist übrigens nur eine Minute Fußweg von dieser Stelle entfernt.



Mal schauen, was wir morgen noch in Hiroshima entdecken werden.
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